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Sternstunden am Boux

Im Herzen Frankreichs, am Rande des schönen Morvan Nationalparks, versteckt sich hinter Wäldern und Wiesen ein kleines Paradies für Karpfenangler. Der See namens Boux beherbergt schon seit vielen Jahrzenten Angler an seinen Ufern, so hat das Gewässer vor allem bei Teilen der englischen Karpfenszene schon ein bisschen Kultstatus erreicht. Gemeinsam mit Nick hatte ich Anfang August die Möglichkeit, das Gewässer aus dem Portfolio von „The Carp Specialist“ für eine Woche exklusiv zu befischen. Wie es uns am Boux erging und was euch dort erwartet, könnt ihr in den folgenden Zeilen nachlesen.

Wie immer gilt – Vorbereitung ist alles
Natürlich ging es für uns los, wie bei jedem Frankreichtrip: Wochen vorher wurden die Tackleboxen gefüllt, neue Rigs gebunden, Informationen eingeholt und schließlich das Auto bis unters Dach beladen. Wir hatten humane acht Stunden Fahrtzeit vor uns. Schon nachdem wir in Frankreich die Autobahn verlassen hatten und noch einige Kilometer durch kleine Wälder, verwinkelte Dörfer und vorbei an Schlössern und Weinbergen fuhren, kam richtiges Urlaubsfeeling auf. Als wir an den Ufern des Sees entlanggingen, waren wir dann direkt im Urlaub angekommen. Still lag der See vor uns, am gegenüberliegenden Ufer grasten die Kühe friedlich auf der Weide und weit und breit war außer Wald, Wiesen voller Strohballen und den kleinen Häusern und Höfen eines winzigen Dorfes nichts zu sehen.

 

Am Ziel angekommen – Los geht’s
Kurz nach unserer Ankunft kam dann auch Philippe, der Verwalter des Sees. Wir klärten den organisatorischen Teil und unterhielten uns ein wenig über das Gewässer und die Fangergebnisse der letzten Wochen. Die am Morgen abgereisten Belgier konnten zu dritt insgesamt sieben Fische fangen. Sicher nicht die beste Bilanz, aber für den Boux auch nicht die allerschlechteste. Nach dem Gespräch haben wir gleich mit dem Ausräumen des Autos und dem Aufbau begonnen. Man darf zwei Ufer befischen – das Ufer direkt am Damm des Sees sowie das Ufer auf der Waldseite. Von der Waldseite aus konnten wir nahezu jeden Platz befischen, weshalb uns die Entscheidung auch leichtfiel und wir dieses Ufer bezogen. Der Barrow hatte leider nicht mehr ins Auto gepasst, es gibt aber vor Ort ein Boot und auch eine Schubkarre, was die Schlepperei angenehmer macht.

Thema Location & Futtertaktik: Zweigleisig ist der sichere Hafen
Unser Trakker Tempest 200 und das andere Tackle war schnell aufgebaut und es begann der wohl wichtigste Teil: Location machen. Hierfür nutzten wir sowohl unser Imperator Futterboot als auch das bereitgestellte Ruderboot. Entgegen unserer Erwartungen war der See ziemlich verkrautet, was mit Sicherheit aber auch an der Jahreszeit lag. Wir suchten nach Krautlöchern, Kanten und harten Stellen und wurden auch fündig. Wichtig war es uns, nicht alle Ruten mit dem Boot bzw. Futterboot abzulegen, um Lärm zu vermeiden. Die Boux Karpfen sind mit allen Wassern gewaschen und da macht es durchaus Sinn, möglichst viel Ruhe zu wahren. Die Hälfte unserer Ruten legten wir mit Boot und Futterboot ab und fütterten eher punktuell, die andere Hälfte der Ruten haben wir geworfen und mit dem Wurfrohr deutlich großflächiger gefüttert. Als alle Ruten lagen brach schon die Dunkelheit ein. Zum Ausklang des Tages haben wir noch unseren Skotti angeschmissen und den Geräuschen der Natur gelauscht, bevor wir uns ziemlich erschöpft in unsere Schlafsäcke verkrochen haben.

Wie erwartet blieb die erste Nacht ruhig. Vermutlich hatten wir durch den Aufbau unseres Tackles sowie die Suche nach Spots mit dem Boot auch einfach zu viel Lärm verursacht. Jetzt hieß es abwarten und nach sich zeigenden Fischen Ausschau zu halten. Doch die Aktivität der Karpfen war minimal, nur selten zeigten sich springende Fische. Am Sonntagabend wurde dann die Stille vom Dauerton meines Carpsounders durchbrochen. Nach einem spannenden Drill vom Boot aus im Freiwasser lag ein makelloser Schuppi mit etwas über 20kg auf der Matte. Was für ein Start!

 

Der Tiger aus dem Dschungel
Zum Glück hatte sich unsere Taktik ausgezahlt und die anderen Spots fingen auch an zu laufen. Es folgten bis zum nächsten Vormittag noch 3 Fische, darunter zwei Boux Durchschnittsspiegler mit 15 und 16kg sowie ein wunderschöner knallroter Koikarpfen für Nick. Als der Fisch aus dem Kraut an die Oberfläche kam, blieb uns wirklich der Atem stocken. Jede Flosse war einzigartig gemustert und die Färbung des Fischs unglaublich intensiv ausgeprägt. Von so einem Fisch träumt man nachts!

Die Ruhe vor dem Sturm
Nach den actionreichen Stunden kehrte Ruhe ein. Wir fütterten noch etwas nach, um die Fische auf den Plätzen zu halten und kontrollierten unsere Hakenköder regelmäßig. Das ist am Boux vor allem in den flacheren Bereichen extrem wichtig, da die zahlreichen Krebse sonst nicht mehr viel übriglassen. Hier helfen nur Tigernüsse oder Korda Super Wrap. Selbst die Pop-Ups wurden von den Krebsen angegriffen.

Doch leider war die intensive Beißphase schnell wieder vorbei und die kommenden Tage liefen eher durchschnittlich. Die Fische am Boux sind sehr vorsichtig und ziehen sich schnell an die Plätze zurück, an welchen keinerlei Schnurdruck herrscht. Dennoch fingen wir bis Mittwoch täglich 1-2 Fische mit guten Gewichten bis knapp über 19kg. Besonders schön war enorme Kampfkraft der Karpfen, wie man sie sonst nur aus den Flüssen kennt. Interessant war auch, dass wir nahezu alle Fische auf Boilies bzw. Snowman-Montagen fingen. Wir testeten hier einen Belachan/Krill Boilie, der im kommenden Jahr unter unserer Eigenmarke Gorilla Baits auf den Markt kommt.

Sternstunden am Boux – die gewichtige Krönung
Am Donnerstag erlebten wir dann nochmals wahre Sternstunden. Wie aus dem nichts liefen die Ruten im 2-Stunden Takt ab. Wir konnten beide mehrere gute Fische bis knapp 20kg fangen, bevor ich dann die Ehre hatte, einen der Top-Fische des Sees auf meiner Abhakmatte begrüßen zu dürfen. Der Fisch lieferte einen unglaublichen Fight und zog lange und ruhig seine Bahnen unter dem Boot. Schon als sich der Fisch der Wasseroberfläche näherte wurde uns klar, dass wir es mit dem bisher besten Fisch hier an diesem See zu tun haben. Entsprechend war die Freude groß, als Nick den Fisch kescherte. Knappe 24kg brachte der alte Spiegelkarpfen auf die Waage und beendete auch gleichzeitig wieder die hektische Beißphase.

Der Boux ist ein wunderschönes Gewässer mit einem guten und vor allem gesunden Fischbestand. Wer Ruhe und Erholung in einer schönen Umgebung sucht, wird diese am Boux finden. Aufgrund des seit vielen Jahrzenten bestehenden Angeldrucks ist das Gewässer keinesfalls ein Running Lake, sondern die Angelei durchaus herausfordernd. Aber genau das macht ja das Karpfenangeln aus und die Chance auf einen Fisch weit jenseits der 20kg ist am Boux immer gegeben. Das Durchschnittsgewicht der Karpfen ist vergleichsweise hoch, mit dem roten Koi als absoluten Ausnahmefisch. Die Einrichtungen inkl. Kühlschrank und Dusche sind gepflegt und definitiv ausreichend, der Verwalter des Sees ist sehr nett und der Service über Jeroen von The Carp Specialist war wie immer herausragend. Der See hat uns definitiv nicht zum letzten Mal gesehen!

 

Einen erfolgreichen Herbst wünscht euch

Robin Kögel

Weitere Informationen zum Gewässer findet ihr auf der Website von The Carp Specialist: https://www.thecarpspecialist.de/karpfengewasser/boux#general

 

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